15.04.2008 Essen stellt Insolvenzantrag Zweitligist Moskitos Essen hat Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen Zahlungsunfähigkeit gestellt. "Offensichtlich haben sicher geglaubte Sponsoren dem Verein dann doch kein zusätzliches Geld zur Verfügung gestellt, so dass die Geschäftsführung derzeit keine Chance sieht, (...) weiterhin am Spielbetrieb der Zweiten Liga teilnehmen zu können", sagte Insolvenzverwalter Rolf Waldmann. Gespräche mit dem Verband und weiteren Geldgebern sollen schnell Klarheit bringen, in welcher Liga das Team künftig antreten wird.
ESC Moskitos stellten am gestrigen Nachmittag den Antrag beim Amtsgericht. Neue Sponsorengelder blieben aus.
Nein, er sei nicht der neue Eishockey-Trainer. Sein Name sei Rolf Weidmann, Rechtsanwalt und vorläufiger Insolvenzverwalter der Moskitos Eishockey GmbH und Co. KG.
Rolf Weidmann sah, mit Verlaub, auch nicht aus wie ein Eishockey-Trainer, wie er da so im Schlepptau von Frank Dittmann den VIP-Raum der Eishalle betrat. Eigentlich sollte auf der von langer Hand geplanten Pressekonferenz gestern Abend der neue Trainer vorgestellt werden. Der erste Eindruck, dass die Veranstaltung einen komplett anderen Verlauf nehmen würde, verfestigte sich schnell. "Die Recherchen der letzten Wochen haben ergeben, dass die Dinge so nicht mehr funktionieren", so der zweite Geschäftsführer der Spielbetriebs-GmbH des ESC. Er sei in finanzieller Hinsicht ein sehr nüchterner Mensch, so Dittmann über Dittmann, "und was nicht geht, geht nun mal nicht."
Am Montag Abend rang sich die Gesellschafterversammlung der Moskitos dann zu dem Schritt durch, beim Amtsgericht Essen den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens zu stellen. Was gestern Nachmittag um 16 Uhr über die Bühne ging. Schon zwei Stunden später beantwortete der bestellte vorläufige Verwalter die Fragen der Presse.
Ohne genaue Angaben machen zu können. Generell geht es in den nächsten vier bis sechs Wochen darum, sich erstens ein Bild vom Ausmaß der finanziellen Katastrophe zu machen, zweitens die für die Gläubiger verwertbare Masse zu sichern und drittens festzustellen, ob es mit dem Unternehmen, also der Spielbetriebs-GmbH weitergeht. "Dann soll klar sein, wohin die Reise geht", so Weidmann.
Regionalliga wäre machbar
Dass es nicht gut um die Moskitos bestellt ist, macht allein die Tatsache deutlich, dass es in der nächsten Zeit aufgrund der Saisonpause keine Einnahmen zu verzeichnen sein werden. "Ich werde nun unverzüglich Gespräche mit dem Verband und den Sponsoren führen. Wir müssen sehr bald wissen, in welcher Liga die Mannschaft in der nächsten Saison wird antreten können", so Weidmann. Technisch machbar ist die Regionalliga, die "1b" feierte zuletzt den Aufstieg und im von dem finanziellen K.O. nicht betroffenen "eingetragenen Verein" organisiert.
Mit dem gestrigen Gang zum Amtsgericht kamen die Moskitos dem Finanzamt Essen zuvor, das bereits einen Fremdantrag gestellt hatte. Die Forderungen gegenüber den Moskitos lägen im hohen sechsstelligen Bereich, so Dittmann.
Hoffnung keimte noch einmal auf, als Ende Februar ein Unbekannter 100 000 Euro in die schon damals akut gefährdete GmbH und Co. KG nachschoss. "Über den Berg" waren die Essener damit nicht, das war klar. Jetzt steht fest, dass dieses Geld den Insolvenzantrag nur verschoben, nicht aber abgewendet hat. "Wir konnten die Saison in Ruhe zu Ende spielen und hatten Zeit, weitere Sponsoren zu gewinnen", so ein am Boden zerstörter Geschäftsführer Bernd Piel. "Das hat leider nicht geklappt." Weiteres privates Geld in die Hand zu nehmen, das sei den Gesellschaftern und auch deren Familien nicht mehr zuzumuten.
Insolvenz - schon wieder. Bereits 2002 erlebten die Moskitos den wirtschaftlichen Niedergang. Der neue Eishockey-Trainer sollte übrigens tatsächlich Mike Bullard heißen. Mit ihm war man sich schon seit letztem Donnerstag einig, die finanziellen Fragezeichen verhinderten eine frühere Präsentation. Aus den Fragezeichen wurden Ausrufezeichen, die Mike Bullard endgültig verhindern. Und wohl nicht nur ihn...
Ja so schade sich das für essen an hört... da wäre ein Trainer frei... gut wieder ein unpassendes statement, da wir uns den bestimmt auch nicht leisten können... schade für essen, war selber 1-2mal dort, ne volle hütte hatten sie... aber pleite geht man schneller als man aufsteigt...